17.11.2023

Wenn es am Nötigsten mangelt

Ein beträchtlicher Teil der südafrikanischen Gesellschaft kämpft mit extremer Armut und zunehmend mehr Kinder leiden unter den verheerenden Auswirkungen von Unterernährung und Mangelernährung. Masifunde arbeitet in Walmer Township auf innovative Weise daran, nachhaltige Strukturen zur Gewährleistung der Nahrungssicherheit zu schaffen. Denn wir glauben fest daran, dass nur ein gesunder Körper und Geist in der Lage sind, optimal zu lernen.

Die Lage in Südafrikas Townships hat sich seit der Corona-Pandemie weiter verschärft. Es ist mittlerweile nicht nur jede:r Dritte ohne Arbeit und lebt in absoluter Armut (weniger als 2 Dollar/Tag), auch die Menschen mit Hilfs- und Tagelöhner-Jobs wissen schon länger nicht mehr, wie sie bei rasant steigenden Lebenshaltungskosten den Alltag bestreiten sollen.

Bei den jungen Südafrikaner:innen unter 30 ist die Lage noch dramatischer: über 60% sind ohne Arbeit, ganze Familien ohne Einkommen und damit zahllose Kinder, die unter den sozialen Folgen und meist auch Hunger und Mangelernährung leiden. Eine Problemlage, die unser Team in Südafrika bei der täglichen Arbeit in den Townships nicht ignorieren kann und daher auch begleitend zu den Bildungsprogrammen einen Fokus auf soziale- Ernährungssicherheit gelegt hat.

Vielleicht erinnern Sie sich daran, dass Masifunde im Corona-Lockdown wöchentlich Essenspakete an hunderte Familien im gesamten Township verteilte. Der Bedarf ließ auch nach den Lockdown-Lockerungen nicht nach und wir haben entschieden, statt Essenspaketen existierende Suppenküchen im Township mit Zutaten zu versorgen. Kinder und deren Familien, die in Notlage geraten und nichts zu essen haben, können sich in diesen Suppenküchen täglich eine warme Mahlzeit abholen.

Um die Suppenküchen nachhaltig mit frischem Gemüse zu versorgen, intensivierte Masifunde seine Partnerschaft mit dem Garten-Projekt von Xolani, einem jungen Gärtner aus unserem Projekt für arbeitslose Jugendliche. Vor fünf Jahren halfen wir ihm, mitten in Walmer Township sein eigenes Grundstück zu erwerben und einen Gemüsegarten samt Gewächshaus anzulegen. Mittlerweile verkauft Xolani sein Gemüse in der Nachbarschaft und ist Masifundes Haupt-Gemüselieferant für die Suppenküchen. Zudem bildet er seit diesem Jahr auch vier arbeitslose Jugendliche in der Kunst des städtischen Gartenbaus und der Permakultur aus.

Um schon im Kindesalter einen Bezug zum Gemüseanbau zu schaffen, legt Xolani mit seinen Azubis – mit finanzieller Unterstützung Masifundes – kleine Gemüsebeete in Township-Kindergärten an, und empfängt Kinder der lokalen Grundschulen sowie Masifundes Gruppen in seinem Garten.

So wurde aus dem arbeitssuchenden Xolani innerhalb von nur fünf Jahren ein ausbildender Sozial-Unternehmer, der einen nachhaltigen Beitrag zur Nahrungssicherheit in seiner Township-Gemeinde leistet.

Helfen Sie mit, notleidende Menschen in Walmer Township durch Suppenküchen zu unterstützen und Xolani und seine Azubis in Kindergärten und Grundschulen zu fördern!

Autor:in

Laura Klapper
Programm Managerin

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