02.03.2025
Die weltwärts-Freiwilligen erzählen von 6 Monaten bei Masifunde Südafrika
Die letzten 6 Monate waren gefüllt mit Spannung, Freude, Heimweh und ganz vielen neuen Erfahrungen.
Nachdem Lucas, Mats und ich, Sara, jetzt schon ein halbes Jahr bei Masifunde in Südafrika sind, wollten wir euch mal einen kleinen Rückblick auf unsere Zeit und einen Einblick in unser Leben hier geben.
Vor unserer Ankunft war ich super aufgeregt und wollte unbedingt, dass es endlich losgeht, nachdem wir schon im Dezember 2023 von Masifunde angenommen worden sind. Eine Woche davor hatten wir noch unser Ausreiseseminar, dass dann nochmal die Aufregung gesteigert hat. Nach über 28 Stunden Reise sind wir endlich angekommen. Nach einer kurzen Dusche wurden wir gleich einkaufen geschickt und mussten erstmal Euros in Rand (Währung in Südafrika) umtauschen. Die ersten zwei Wochen haben wir noch im hinteren Teil des Hauses, gemeinsam mit Benni (einem Freiwilligen aus Grahams Town), zusammengewohnt. So waren die ersten paar Tage sehr überfordernd. Wir konnten noch nicht in unsere eigentlichen Zimmer. Es war kalt, wir kannten uns noch gar nicht aus, hatten noch keine SIM-Karten und mussten uns an die vielen Umstellungen gewöhnen. Bereits in der Woche darauf lernten wir das Office, die Masifunde Changemaker Academy und den Entrepreneur-Incubator kennen und bekamen eine Tour durch das Township sowie weitere Teile der Stadt.
Als wir nach zwei Wochen anfingen zu arbeiten, mussten wir uns da natürlich auch erstmal zurechtfinden. Aber es hat uns zumindest schon mal die Möglichkeit gegeben, neue Leute kennenzulernen und in einen gewissen Alltag hereinzufinden. Unsere Jobs sind so aufgeteilt, dass Lucas beim Masifunde Changemaker Network im Office mitarbeitet. Er wirkt bei Kampagnen an verschiedenen Schulen mit, die er zudem anleitet und vorbereitet. Mats hilft vormittags zunächst in der Bücherei der Walmer Primary School mit, die von Masifunde geleitet wird. Dort kümmert er sich auch um den kleinen Gemüsegarten, den er zusammen mit Siya von der „Giving them Wings Foundation“ angelegt hat. Nachmittags hilft er entweder beim Maintenance Team mit, leitet die Schwimmstunden an oder begleitet Waves for Change.
Ich kümmere mich um den Freiwilligen-Freitag. Hier poste ich jeden Freitag etwas über uns, unsere Arbeit oder Masifunde an sich auf Instagram. Außerdem erstelle ich im Moment eine neue Webseite für Masifunde Deutschland. Zudem habe ich montags und freitags Learn4Life-Lessons, die ich zusammen mit Sinazo anleite. Darüber hinaus leite ich mit Mats zusammen die Schwimmstunden für die Kindergartenkinder und die 3., 4. und 5. Klässler von Dienstag bis Donnerstag an.
Auch wenn natürlich die Arbeit in unserem Freiwilligendienst im Vordergrund steht, haben wir vor allem in den Sommerferien alle viel von Südafrika gesehen. So waren Mats und ich auf der Gardenroute unterwegs, während Lucas und Benni nach Johannesburg und Pretoria sind. Anschließend haben wir uns alle noch mit anderen Freiwilligen in Kapstadt getroffen und haben hier auch alle zusammen Silvester gefeiert. Obwohl es natürlich etwa komisch war, ohne seine Familie bei 30 Grad Weihnachten zu feiern, war Weihnachten einer der schönsten Tage in meinem Urlaub. Wir haben mit einem kleinen selbstgebastelten Baum, Baden im Meer und langen Telefonaten nach Hause gefeiert und waren abends noch essen.
Am Ende dieser sechs Monate blicke ich auf eine Zeit voller neuer Erfahrungen und wertvoller Eindrücke zurück. Die Arbeit bei Masifunde und in den verschiedenen Projekten hat uns nicht nur viel über die Menschen und die Kultur hier beigebracht, sondern uns auch gezeigt, wie wichtig Bildung und Gemeinschaft für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Südafrika sind.
Natürlich gab es auch Herausforderungen – besonders die sichtbare soziale Ungleichheit in den Townships. Diese Unterschiede sind Teil des Alltags und es war nicht immer leicht, diese Realität zu sehen. Doch trotz der Armut und der Hindernisse, die viele hier überwinden müssen, habe ich eine enorme Stärke und Resilienz bei den Menschen wahrgenommen. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, hier zu leben und zu arbeiten, und auch für die vielen Momente der Freude, die ich erleben durfte – sei es beim Feiern der Feste, beim gemeinsamen Lachen mit den Kindern oder bei den Reisen durch das Land. Südafrika hat mich nicht nur mit seiner Schönheit beeindruckt, sondern auch mit den Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt – und ich nehme viele wertvolle Erfahrungen mit, die mich auch in Zukunft begleiten werden.
Du möchtest noch mehr Eindrücke von unserem Freiwilligendienst in Südafrika erfahren? Dann hör in die neue Podcastfolge von „Global Gedacht!" rein. Dort haben Lucas und ich mit Carlotta noch detaillierter über unser letztes halbes Jahr in Südafrika gesprochen. Außerdem erfährst Du dort, wie wir eigentlich zu Masifunde gekommen sind.
Hier geht es zum Podcast auf der Masifunde-Webseite, hier zu Spotify und hier zu Apple Podcasts.