05.07.2017

Youth for Safer Communities #NoMeansNo!

Bereits seit 2012 bildet das Youth for Safer Communities Project, kurz YSC, einen festen Bestandteil unserer Programme in Südafrika. Ziel ist es, Jugendliche zu mehr Verantwortung und Eigeninitiative zu aktivieren und so mittel- und langfristig zu sichereren Schulen und Communities beizutragen. Im Jahr 2016 wurden so mehr als 2.000 Jugendliche erreicht – die Zahl der Schüler*innen, die durch von den Jugendlichen selbst organisierte Aktivitäten und Projekte erreicht wurden, liegt deutlich höher.

In diesem Jahr wird dem Projekt das Thema gender-based violence, also Gewalt auf Grundlage des Geschlechts, der sexuellen Identität oder der sexuellen Orientierung, übergeordnet. Südafrika weist eine der höchsten Vergewaltigungsraten der Welt auf. Im Eastern Cape, der Provinz, in der Port Elizabeth liegt, geben 27,6% aller Männer an, bereits ein Mädchen oder eine Frau vergewaltigt zu haben; fast die Hälfte (42,6%) ist gegenüber ihren Lebenspartner*innen schon einmal gewalttätig geworden. Dass diese Form der Gewalt auch für unsere Projektteilnehmer*innen eine besondere Relevanz darstellt, wurde bei der Youth Summit im November 2016 bestätigt. Gemeinsam mit Vertretern aller High Schools in der Nelson Mandela Bay-Region wurde dort diskutiert, wie man die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema lenken könnte. Unter dem Hashtag #NoMeansNo sollen Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen die Sicherheit an den Schulen und langfristig auch in der Stadt und im ganzen Land erhöhen.

Videoclip schlägt große Wellen

Eine Gruppe entschied sich beispielsweise dazu, einen kurzen Videoclip zum Thema zu erstellen, der bereits auf verschiedenen Veranstaltungen gezeigt wurde. Darin geht es um eine Gruppe von Schüler*innen, welche die sexuelle Belästigung einer Mitschülerin verharmlosen und einen Jungen dazu überreden wollen, sich an dem Mädchen zu vergehen. Kurz bevor der Junge Hand anlegt, realisiert er jedoch, was er gerade tut und überlegt es sich noch einmal anders - dabei hat er schon viele Grenzen überschritten. In einem Flashback wird erklärt, welche Belästigungen bereits vor dem Moment der Erkenntnis erfolgten. Hilfe dazu bekamen die Schüler von Experten der Nelson Mandela University, welche sich der Aufklärung und Bekämpfung von geschlechterspezifischer Diskriminierung widmen. Der Clip kann hier eingesehen werden.

Im Rahmen des Freedom Day Events, welches am 27. April bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, konnten außerdem drei Theatergruppen ihr Können zeigen. Zudem wurden zwei Gedichte vorgetragen, ein Debattierwettbewerb veranstaltet und eine Podiumsdiskussion geführt – alle Beiträge standen dabei unter dem Motto #NoMeansNo und wurden von fast 700 Schüler*innen aus verschiedenen Schulen der Stadt gespannt verfolgt.

Am 9. September dieses Jahres werden sich noch einmal alle Theatergruppen des Projekts – insgesamt sind das 34 – dem Publikum zeigen und beim Big Day of Drama, einer langen Nacht des Theaters, auftreten und ihre Botschaften zum Thema geschlechtsspezifischer Gewalt vermitteln. Nur kurze Zeit später, bei der Youth Summit 2017, werden die Aktivitäten für das kommende Jahr geplant, wobei der Dialog mit Entscheidungsträger*innen des Bildungsministeriums und der Stadtverwaltung im Fokus steht.

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