26.05.2022
„Auf Dauer ein untragbarer Zustand!“ Interview mit Fundile Makhosi
Im Interview spricht Learn4Life!-Koordinator Fundile darüber, wie sich der Klimawandel auf das Leben in Walmer ausübt und erzählt, wie Masifunde einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leistet.
Wie wirkt sich der Klimawandel derzeit auf Dich und die Community in Walmer aus? Welche Rolle spielt Deiner Meinung nach der Umweltschutz?
Das Bewusstsein für Umweltschutz und Klimawandel setzt langsam aber sicher auch in unserer Stadt und unserem Township im Speziellen ein. Klimawandel wirkt sich bereits in erheblichem Maße auf Walmer aus: Zeiten, an denen wir manchmal Tage lang ohne fließendes Wasser auskommen müssen, sind aufgrund der niedrigen Wasserstände in unseren Staudämmen keine Seltenheit mehr. Das wirkt sich nicht zuletzt auch auf die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen aus: Ohne die Möglichkeit, sich morgens waschen zu können, gehen viele Schüler:innen nicht zum Unterricht. Ist die Wasserzufuhr länger unterbrochen und die Toiletten nicht mehr nutzbar, schließen die Schulen komplett. Auf Dauer ist das natürlich ein untragbarer Zustand.
Welche Rolle spielt dieses Thema in den Masifunde Programmen? Welche Ziele verfolgen sie?
Im Moment geht es uns vor allem darum das Bewusstsein zu schärfen; das Bewusstsein dafür, dass wir alle einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten können und müssen. Gerade entwickeln wir altersgerechte Inhalte mit besonderem Fokus auf Recycling sowie die Folgen des Einsatzes von giftigen und schädlichen Stoffen für die Umwelt und mittelfristig auf das Klima. Diese Inhalte werden wir in unserem Life-Skills-Programm „Learn4Life!“ anwenden, um alle unsere Teilnehmer:innen darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, unsere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zu verstehen. In diesem Jahr werden wir uns erstmalig auch in unseren Camps intensiv mit der Thematik befassen. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Teilnehmer:innen dieses Thema zu eigen machen; das kann entsprechend verschiedenste Formen annehmen: vom eigenen kleinen Gemüsebeet hinter dem Haus bis hin zur großen Kampagnen zur Sensibilisierung in der Schule oder Community.
Welche Partnerschaften mit anderen Organisationen bestehen? Wie sehen diese aus?
Mit „Green Cape“ konnten wir eine ganz besonders fruchtbare Partnerschaft eingehen, da sie umfassende Erfahrung und wissenschaftlich belegte Fakten einbringen können und uns so maßgeblich bei der Entwicklung unserer Inhalte unterstützen. Gemeinsam wollen wir innovative Ideen entwickeln und umsetzen, wie wir zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen können. Gleichzeitig arbeiten wir mit anderen Organisationen wie dem „Re-Trade-Center“ zusammen, um unsere Teilnehmer:innen mit ganz praktischem Wissen zum Thema Recycling und Wiederverwendung ausstatten. Der Besuch vom „Skhaftin Bus“ war für unser Team und unsere Teilnehmer:innen auch ein Augenöffner für neue, kreative Möglichkeiten, einen Beitrag zu einer plastikfreien Gesellschaft zu leisten.